Samstag, 7. November 2015

Wilde Möhre

Heute zeige ich Euch, was ich in den letzten zwei Monaten gemacht habe. Ich habe ein Abendkleid entworfen, bestickt und genäht. Letzten Sonntag ist es fertig geworden. Mein Mann hatte am Dienstag seinen 65. Geburtstag und hat an diesem Tag einen Empfang beim DIN in Berlin gegeben. Ich war auch dort und habe das Kleid getragen.
Als ich letzten Sonntag fertig geworden bin, habe ich es gleich angezogen und wir sind bei wunderschönem Herbstwetter rausgefahren, um Fotos zu machen.
Seit ich vor 1/2 Jahr herausgefunden habe, was es mit der wilden Möhre (engl. Queen Anne's Lace) auf sich hat, bin ich im Wilde-Möhre-Fieber. Ende August hatte ich dann die Idee für dieses Kleid. Das Vorderteil habe ich von Hand bestickt. 
Die Falten waren ein Abenteuer. Ich konnte sie nicht konstruieren. Nach drei Tagen Versuchskonstruktionen habe ich es aufgegeben. Meine Schneiderin, die mir bei der Anprobe geholfen hat, hat mir dann geraten, einfach ein Band an der Seite einzuziehen und den Stoff hochzuraffen. Die Falten haben sich dabei ergeben und ich brauchte sie nur noch gleichmäßig verteilen und festnähen. 
Ich habe 6 Jahre lang nicht genäht, hatte alle meine Schnittzeichenbücher verkauft und diesen Sommer wieder angefangen. Ich habe mir neue Schnittzeichenbücher gekauft, musste mich allerdings erst wieder einarbeiten. Die Konstruktionen von Grundschnitt und Modellschnitt mit den jeweiligen Anproben haben sich eine gefühlte Ewigkeit hingezogen. Für die Anproben habe ich Kleider aus Probestoff genäht. Erst als ich nicht mehr allein weiterkam (nach ungefähr 6 Wochen) bin ich zu meiner Schneiderin gegangen. Sie hat sich alles angeschaut, ein paar wichtige Korrekturen an der Konstruktion vorgenommen und mir noch wertvolle Tipps fürs Nähen gegeben. Dann konnte ich endlich zuschneiden und nähen. 

Vielen Dank an meine überaus kompetente Schneiderin Gertrud Liedtke in Mühlhausen. Ohne Dich hätte ich mich nicht getraut, den teuren Stoff zuzuschneiden. Das nächste Mal komme ich früher zur Anprobe und quäle mich nicht wochenlang mit allen möglichen Verrenkungen vor dem Spiegel. 

So, jetzt wisst Ihr, wo die Zeit geblieben ist und warum Ihr in letzter Zeit nicht viel Gebasteltes von mir gesehen habt. Aber jetzt geht es los mit Weihnachten, versprochen. 

Liebe Grüße
Annett

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